Donnerstag, März 09, 2006

Ende der Eiszeit

Tauwetter - und schon ist sie weg, die Schneepracht. Kürzlich bin ich ja mal beim Zappen in einer Sendung gelandet, in der es um die Gletscherschmelze und u. a. um die Nebenerscheinung ging, dass das ewige Eis immer häufiger lange Verschüttetes frei gibt - so was wie gut erhaltene Leichen, Flugzeugwracks, den heiligen Gral etc. Dieses Phänomen kann ich nach eigener Erfahrung bestätigen: Zwar gibt es im Breisgau nicht gerade sehr viele Gletscher - aber ich habe heute trotzdem die Überreste eines Dinosauriers im schmelzenden Schnee gefunden.

Montag, März 06, 2006

Schneebau GmbH

Die Schneemassen waren offensichtlich auch für die Alkis auf dem Stühlinger Kirchplatz inspirierend. Übernachtet hat dann aber doch keiner im Iglu.

Sonntag, März 05, 2006

Wintersportverhältnisse in der Innenstadt

Ich habe heute nicht schlecht gestaunt, als ich nach einem Tag Abwesenheit am späten Nachmittag nach Freiburg zurückkam: 100 km weiter nördlich hatten wir keine Ahnung davon, welche Schneemassen sich in der Zwischenzeit auf die Stadt gelegt hatten. Radfahren war wohl keine so gute Idee ...



Dafür bekam ich spontane Lust auf Wintersport in der Innenstadt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Langlauf gefahren bin, muss vier bis fünf Jahre her sein. Ich wusste nicht mal mehr, welche von den Skiern im Keller meine sind. Irgendwie ist der Schwarzwald immer sooo weit weg, dass ich es die letzten Winter nicht auf die Reihe gekriegt habe, mal hochzufahren. Oder es gab eh keinen Schnee. Wenn der Schnee also zu mir kommt, muss ich das wohl nutzen! Also hab' ich mir das nächstbeste Paar gegriffen und direkt vor der Haustüre angeschnallt. Die Hunderunde an der Dreisam gab's also heute auf Skiern.



Nach dieser wintersportlichen Premiere, die bei den Dreisamspaziergängern alle möglichen Reaktionen von großen Blicken bis Anfeuerungen hervorrief, konnte ich die bescheuerte Werbetafel auf dem Rückweg endlich wohlwollender betrachten.

Mittwoch, März 01, 2006

Brezelsegen


Am Faschingsdienstag findet nochmal ein großer Höhepunkt der Schramberger Fasnacht statt: der Brezelsegen. Einen solchen gibt's in der Tat: 30.000 Brezeln werden während der gesamten Fasnacht unters Volk gebracht (den Brezelsegen am Sonntag habe ich leider verpasst - der ist wohl noch beeindruckender als der am Dienstag). Das Geschehen selbst sieht für den Uneingeweihten wie ein kollektiver Geisteswahn aus, der um Punkt 16 Uhr über die Bürger hereinbricht. Dann nämlich strömen die "Hansel" aus dem Rathaus, ein jeder bewaffnet mit Brezelstecken. Jeder dieser Laugengebäckträger wird sogleich von Wartenden belagert, die wie irr vor dem Hansele herumhopsen und "Hoorig, hoorig isch die Katz*" brüllen. Man stelle sich also vor: ein Rathausplatz voller Narren im Häs**, die von wild hüpfenden Narren in Zivil mit Versen von haarigen Katzen vollgedröhnt werden. Die Hansel selbst hopsen dabei ebenfalls in schnellem Takt von Bein zu Bein und lassen die unzähligen Schellen klirren, die an ihrem Häs angebracht sind. Ein Erlebnis für Auge und Ohr gleichermaßen.
Eine Ortsansässige hatte das Geschehen im Vorfeld solcherart kommentiert: Sie stelle sich immer vor, ein UFO käme auf die Erde und ein Erkundungsteam landete mitten im Schramberger Brezelsegen. In dem Fall sähe sie schwarz für die Zukunft der Erde: "Diesen Planeten könnt ihr sprengen - die haben alle einen an der Klatsche!"

(* der ganze Text: Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz. Un wenn dia Katz nit hoorig isch no g'fällt se dena Meidle nit.

**Häs = Narrentracht)

Da Bach na

Dieses Jahr habe ich mich tatsächlich mal voll in die traditionsreiche schwäbisch-alemannische Fasnet gestürzt - allerdings nicht in Freiburg, sondern in Schramberg, wo man noch seltsamere Bräuche pflegt.
Da wäre zum einen die "Da-Bach-na-Fahrt" (auf Hochdeutsch: den Bach hinunter-Fahrt), die seit 1936 auf dem Schramberger Flüsschen Schiltach stattfindet. 1936, so ist tradiert, entstand die Idee beim Frühschoppen und seither findet der Fasnachtsumzug der Schramberger auf dem Wasser statt. Das Grundgerüst sind Holzzuber (Brühzuber), die drei Wochen vor der Jungfernfahrt am Rosenmontag zu mehr oder weniger schwimmfähigen Fantasiegefährten umgebaut werden.

40 dieser Zuber dürfen an den Start, davon wird dann der Schönste/Originellste prämiert - dieses Jahr war's die unfreiwillige Feuerwehr.

Die Zuschauer sind derweil auch nicht ganz faul, sondern feuern die Fahrer mit "Patsch nass"- oder wahlweise "Furz trocka"-Rufen an. In diesem Fall eindeutig patschnass: